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DORFLADEN - DIE DETAILS

 

In der Gemeinderatssitzung vom 20. Juli 2015 konnten wir den Gemeinderat durch ein schlüssiges Standortkonzept davon überzeugen, dass der Standort zwischen Oberndorf und Eggelstetten als wirtschaftlich sinnvoll und geeignet erscheint. Die Standortfrage war somit geklärt.

 

In der Folgezeit konnten wir maßgeschneidert auf diesen Standort und auf die Wünsche der Bevölkerung ein tragfähiges Konzept erarbeiten.

 

Am 15. September 2015 stellten wir die Frage an den Gemeinderat nach einer Mindestbeteiligung.

Folglich lautete die Fragestellung an unserer Kommune

a) ob das Konzept die Unterstützung und Zustimmung findet und

b) wenn ja, ab welcher Kapitalhöhe und/oder Gesamtzahl der Personen und Haushalte sicher mit der Umsetzung der baulichen Maßnahmen durch die Gemeinde als Bauträger gerechnet werden kann.

Daraufhin beschloss der Gemeinderat als Hürde eine Mindestbeteiligung von 400 Haushalten und ein zuzeichnendes Mindestkapital von 75.000 €. Diese Bedingungen empfanden wir alle als sehr sportlich aber machbar.

 

Parallel dazu baten wir die Architekten Mika aus Augsburg und Wilhelm aus Gempfing für uns unentgeltlich Entwürfe anzufertigen.

 

Am 27. und 28. Oktober 2015 war es dann soweit, dass wir bei Informationsveranstaltungen in Oberndorf und in Eggelstetten unser Konzept vorstellen konnten. Die Informationsveranstaltungen waren gleichzeitig Auftakt für den Verkauf der Anteilsscheine. Die Veranstaltungen empfanden wir als äußerst gelungen und mit positiver Resonanz  für das ausgearbeitete Konzept.

 

Zitat der Donauwörther Zeitung: „Die Initiatoren haben sich viel Mühe gemacht und mit professioneller Vorgehensweise eine seriöse Kalkulation vorgelegt.“

Es beruhte unter anderem auf folgenden Fakten:

Ergebnisse der Befragung,

Standort,

Vorschläge der Architekten Mika und Wilhelm,

das Gesellschafterkonzept

Vorstellung der Lieferanten:

Edeka, Hierl, Reissler, Funk, Daniel Friedl, Vinito, Straubinger Mühle, Postfiliale. Es wurde darauf hingewiesen, dass eine Anpassung oder Erweiterung des Sortiments und des Dienstleistungsangebots während des laufenden Betriebs den Kundenwünschen entsprechend erfolgt.

Mittlerweile sind noch einige regionale Lieferanten dazugekommen, die gerne mit uns zusammen arbeiten möchten. Zudem werden wir schon bei Eröffnung eine Reinigungsannahme im Portfolio haben.

Unser Fachmann für Finanzen Michael Korber stellte den Investitionsplan, sowie den Finanzierungsplan vor.

Es wurde in der Infoveranstaltung dann die gemeinsamen Zielvorstellung von Initiative und Gemeinde Oberndorf vorgestellt. (75.000 € + 400 Haushalte)

Der Verkauf der Anteilscheine startete.

Fristende für das Erreichen der Zielvorstellung war der 31.12.2015.

In der Zeit zwischen Informationsveranstaltung und Fristende hielten wir die Bevölkerung wöchentlich mit neuen Zahlen auf dem Laufenden.

Das Dorfladen Team  war unterwegs, um die Bürger/innen noch einmal über das Konzept zu informieren und sich am Projekt zu beteiligen in Form von mindestens einem Anteilschein.

Auf dem Oberndorfer Weihnachtsmarkt waren wir mit einem Informationsstand vertreten.

Die Bürger/innen zeigten sich stets offen und interessiert.

Unterm Strich war diese Aktion ein voller Erfolg.

 

Wir hatten zum 31. Dezember 2015 insgesamt 633 gezeichnete Anteile verteilt auf 462 Gesellschafter darunter waren 16 Vereine und elf Firmen.

 

In der Gemeinderatssitzung vom 11. Januar 2016 wurde beschlossen, dass Architekt Wilhelm den Auftrag erhält, mit der Entwurfsplanung eines Dorfladens zu beginnen. Dem Arbeitskreis wurde die Möglichkeit eingeräumt, bei den Planungen mit zu wirken.

 

Das Dorfladen Team bildete Arbeitsgruppen zu folgenden Themen: 

Bauvorhaben/Außenanlagen,

Steuer,

Personal,

Inneneinrichtung,

Energietechnik,

Kassensystem,

Betrieb/Genehmigungen,

Start-Sortiment (Auswahl und Verträge),

Fahr- und Lieferdienst,

Finanzen und Buchhaltung,

Küche/Kochen/heiße Theke.

Es wurde von uns eine Vielzahl von Dorfläden besucht. Die Vergleichszahlen haben wir unserer Kostenkalkulation zu Grunde gelegt.

 

Die Erfahrungswerte der anderen Dorfläden in Bezug auf Personal, Öffnungszeiten, Lieferanten, Post, Reinigung, Zeitschriften, heiße Theke, Lager, ehrenamtliche Stunden, Veränderungen der Ladenstruktur, Nachrüstungen, Verbesserungen, Kaufverhalten der Kunden, all diese Erfahrungswerte sind in unsere Planungen mit eingeflossen.

 

Das Bauteam konnte in Herrn Göth jun. und in Herrn Haschner kompetente Ansprechpartner finden, die uns unentgeltlich bei den Planungsdetails behilflich waren.

 

Die Metzgerei Göth unterstützte uns in allen Fragen zu Fleisch- und Wurst, Thekengröße, Lagerfläche, Kühlbereich, aber auch Umsatzspannen und Sortimentfragen. Herr Göth erklärte uns seine Bereitschaft, Mitarbeiter schulen und uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.

 

Herr Haschner ist unser Klimatechnik-Experte. Er fertigte uns ein detaillierte Raumanalyse an und beriet uns bezüglich der Klimageräte, so dass auch hier eine optimale Lösung im Konzept bereits eingearbeitet ist.

 

In dieser Planungsphase mussten wir leider erfahren, dass der Zuschuss von bis zu 150.000 € nicht fließen wird. Der entsprechende Fördertopf sei inzwischen leer.

Lange und intensive Gespräche mit Behörden bis hin zum Landwirtschaftsministerium bestätigten diese Annahme. Andere Fördermöglichkeiten wurden recherchiert, aber leider mit negativem Erfolg.

Dem intensiven Einsatz unseres Landrats Stefan Rößle ist es zu verdanken, dass die Gemeinde mittlerweile dennoch eine Förderzusage für das Gebäude in Höhe von 150.000 € erhalten hat.

 

Die Gemeinderäte Stefan Kolonko und Hannelore Pietschmann beteiligten sich ab hier an den Gesamt-Treffen der Initiative.

 

Am 4. April 2016 wurde ein Entwurf im Gemeinderat als Arbeitsgrundlage für weitere Planungsüberlegungen vorgestellt.

 

Ein wirklich unglücklicher Artikel in der Donauwörther Zeitung suggerierte, dass der Dorfladen jetzt 670.000 € kosten soll. Davon war nie die Rede.

 

Bei der Arbeitsvariante handelte es sich um einen Dorfladen mit maximaler Ausstattung.

Beispielsweise war sogar eine eigene superluxuriöse, gekühlte und begehbare Glaskabine für Gemüse mit automatischer Schiebetür war in der Kostenauflistung enthalten. Aber nur durch eine quantitative Auflistung aller möglichen Positionen und der dazugehörigen Preise war es möglich aufzuzeigen, was sicher notwendig und worauf verzichtet werden kann, wo also Einsparpotenziale Sinn machen und wo sich eine Reduzierung der Positionen aufgrund niedriger Kalkulation nicht rentiert.

 

Besagter Entwurf wurde seit dem 4. April 2016 bearbeitet.

Wie schon zu Beginn der Entwurfsplanungen Anfang des Jahres 2016 von unserer Seite angeregt, baten wir nun eindringlich die Gemeinde als Bauherrin des Dorfladens zu recherchieren, ob nicht eine weitere Kostenreduzierung erzielt werden kann zum Beispiel durch Systembauweise. Herr Bürgermeister Eberle versprach bei den entsprechenden Firmen anzufragen.

Am 9. Mai 2016 war es dann soweit, dass als Ergebnis zweijähriger Arbeit ein Plan, ein Konzept vorliegt, hinter dem wir stehen. 

Der Plan ermöglicht auf Grund der vorgenommenen Analysen nach unserer Überzeugung einen Betrieb, der einmal die Umfrageergebnisse berücksichtigt,  der wirtschaftlich arbeiten kann, der die Erwartungshaltung der Anteilseigner erfüllen muss, aber auch die Erwartung der Kommune erfüllen muss, Miete an die Gemeinde zahlen zu können, Stichpunkt: Refinanzierung.

Das Konzept berücksichtigt auch die Konkurrenzsituation, in der ein „hab ich vergessen“ – Laden, HIV-Laden keine Überlebenschance hat, also die Zukunftsfähigkeit.

 

Am 30. Mai 2016 stellten wir den Entwurf Gemeinderat vor. In dieser Sitzung bat der Gemeinderat den Arbeitskreis die Kostenkalkulation mit Blick auf die Personalplanung exakter zu fassen und für mehrere Umsatzannahmen die Betriebsergebnisse darzulegen. Auch diese Aufgabe wurde erledigt. In einem 23-Seiten starken Geschäftsplan, der den Gemeinderäten  ausgehändigt und erläutert wurde, ist das Konzept minutiös dargelegt.

Das Konzept ist ausführlich in einem umfangreichen Geschäftsplan und den dazu korrespondierenden Entwürfen dargestellt. 

Die Gesellschaft ist gegründet!

Das Unternehmen zum Betrieb unseres Dorfladens wurde am 22. November 2016 notariell gegründet. Es wurde die Rechtsform einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft in Verbindung mit einer Kommanditgesellschaft gewählt. Insgesamt tragen 15 Personen die Verantwortung für den Betrieb des Unternehmens.

Stille Gesellschafter

Ab Ende November 2016 waren alle Unternehmensgründer unterwegs und schlossen aufgrund der zugesicherten Anteilsübernahmen entsprechende Gesellschafterverträge ab. Insgesamt zeichneten 99,6 % ihre Anteile. Es konnten sogar teilweise noch Aufstockungen erreicht und Neuzeichner gewonnen werden. Derzeit ist das Unternehmen durch die rund 500 stillen Gesellschafter mit einem Kapital von rund 100.000 € ausgestattet. Dies ist ein stolzes Ergebnis und wir danken allen Gesellschaftern für ihr finanzielles Engagement.

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